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Editorial

Der Hamburgische Richterverein geht ins Internet. Mit eigener Homepage berichtet er über den Verein und seine Aktivitäten, über Rechtspolitik und Justizreform. Über den Vorstandsbeschluß zu dieser Neuerung unterrichtet sie der stellvertretende Vorsitzende Johann Meyer.

Wir wollen damit nicht Ihr gewohntes MHR ersetzen, wohl aber die Darstellung des Vereins mit den Möglichkeiten des für uns neuen Mediums ergänzen. Es sagt sich so leicht, man wolle eine eigene Homepage einrichten - es bedarf dazu eines Menschen, der die Initiative ergreift und sich für die Sache engagiert. Wir haben mit Wolfgang Hirth, der Ihnen schon als Autor bekannt ist, einen Experten mit Engagement gefunden. Dessen bedarf es in hohem Maße, weil sehr viel Arbeit in der Einrichtung und der laufenden Pflege einer solchen Darstellung liegt.

Seinem Selbstverständnis als FORUM der Meinungen bleibt MHR auch diesmal treu. Wir setzen die Diskussion um das vor zwei Jahren zur publikumswirksamen Einkleidung der Sparmaßnahmen aus dem Boden gestampfte Projekt "Justiz 2000" mit dem Bericht über die Einladung der Justizsenatorin Peschel-Gutzeit zu einem Gespräch über das Thema "Ökonomisch gesteuerte Justiz - noch unabhängig?" fort. Für das nächste Heft darf ich einen Beitrag der Projektmitarbeiter der Justizbehörde ankündigen.

Im Mittelpunkt der Diskussion am 17. November 1998 stand die Unabhängigkeit der Rechtsprechung. Auch diesmal trifft Günter Bertram es mit einem Beitrag auf den Punkt (Seite 13): "Die Unabhängigkeit der Rechtsprechung kann - solange die Verfassung gilt! - wirklich und letztlich nur durch die Richter selbst weggeworfen werden: durch Ducken, Angst oder Anpasserei." So ist es. Begleiten wir das Projekt 2000 weiter in diesem Sinne.

Von zwei 80sten Geburtstagen ist in diesem Heft die Rede: Vom Jubilar Theo Rasehorn und - uns näher liegend - dem Hamburgischen Richterverein. Am 25.1.1999 ist es soweit: Der Hamburgische Richterverein wird 80 Jahre alt. Er hat nicht die vollen 80 Jahre durchgestanden: 1933 ging er vermutlich im "NS-Rechtswahrerbund"

auf und wurde 1946, ebenfalls am 25. Januar, wieder ins Leben gerufen. In diesem Heft beginnt eine Darstellung unserer Vereinsgeschichte, mit der diejenigen Akten des Vereins mit Leben erfüllt werden sollen, die noch aufzufinden sind.

Mit diesem Heft beschließen wir die 1998er Runde unserer Ausgaben. Es ist immer dasselbe: Zunächst liegen gar keine Artikel vor. Es erhebt sich die Frage: Was bringen wir? Potentielle Autoren winken ab. Sie wollen gar nicht oder erst im nächsten Heft schreiben. Einige sagen zu. Frau Hamann schreibt, was eingeht. Mancher liefert auch Disketten. Es kommt der Redaktionsschluß. Nichts ist fertigt. Alle brauchen den "Last Minute Kick". Die versprochenen Beiträge müssen angemahnt werden. Nun folgt die Zusammenstellung der Artikel und das Layout. Die Druckerei muß alarmiert und der Transport nach Fuhlsbüttel organisiert werden. Die Koordination mit der Deutschen Richterzeitung ist zu regeln, in die unsere MHR der Kosten wegen eingelegt wird. Und dann ist endlich Weihnachten!

MHR wünscht Ihnen ein Frohes Fest und gutes Gelingen im nächsten Jahr. Vielleicht tragen auch Sie einen Artikel bei - wenn es geht, rechtzeitig zum Redaktionsschluß am 15. Februar 1999.

Ihre

Karin Wiedemann