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30 Jahre MHR

 

Die MHR erscheinen nun seit über 30 Jahren!

Das erste Exemplar in den Akten (Nr. 1/ 1977) besteht aus lose zusammengehefteten Schreibmaschinenseiten. Sollten Sie, verehrter Leser, noch ältere Exemplare besitzen, so teilen Sie es der Redaktion bitte mit.

Das Heft 1/1977 ist jetzt online auf unserer Homepage. Es berichtet darüber, dass Roland Makowka zum neuen Vorsitzenden des Hamburgischen Richtervereins gewählt wurde. Im nachfolgenden Beitrag wünschte der frisch gebackene Vorsitzende dem ebenfalls neuen Justizsenator Meyer alles Gute unter Hinweis darauf, dass sein Vorgänger Klug (der auch im vorliegenden Heft - oben Seite 10 - im Nachruf auf Prof. Stiebeler unrühmlich erwähnt wird) als sechster Justizsenator eine wenig bedeutungsvolle Zahl repräsentiert habe. Auch der nächste Beitrag im ersten MHR-Heft stammte aus der Feder Roland Makowkas und behandelte die Situation der Justiz. Daraus ist insbesondere folgende Passage immer noch aktuell:

„Will man die personellen Schwierigkeiten bei der Justiz beheben, dann ist zunächst Voraussetzung, dass über den sogenannten Pensenschlüssel Übereinstimmung erzielt und hieraus die erforderlichen Konsequenzen gezogen werden. Anderenfalls sind die Gerichte und Staatsanwaltschaften einer willkürlichen Einzelfallbetrachtung letzten Endes durch das Organisationsamt ausgeliefert.“

Es schließen sich Beiträge von Oellrich und Hardt über das Familiengericht, von Burchardi über die angespannte Personallage beim FG Hamburg und von Löhr über die Situation der Staatsanwaltschaften an. Frau Puls kritisierte die justizpolitischen Leitlinien des DRB zur Referendarausbildung. Der Rubrik „Was uns auffällt“ folgten Personalnachrichten „Aus dem Kollegenkreis“. Mit Beitragsbekanntmachungen schloss das erste MHR-Heft.

Die spätere Entwicklung der MHR hat Karin Wiedemann anlässlich des Ausscheidens von Günter Bertram aus der Redaktion in ihrem Beitrag „Der MHR-Mann“ (MHR 1/1998, 13) geschildert. Farbig die Episode, wie Kollege Remé die MHR-Arbeit hinwarf. Instruktiv die Abwehr von Eingriffen in die Redaktionsarbeit; deshalb aus jenem Beitrag ein Zitat:

„Nur eine unabhängige Redaktion kann die Aufgabe wahrnehmen, dem Hamburgischen Richterverein eine hörenswerte Stimme zu verleihen. Diese war in Bertrams Zeit niemals nur diejenige des Vorsitzenden oder einiger Weniger.“


Wolfgang Hirth